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Containment auf Mass bei limitierter Lüftungstechnik

Das Handling unterschiedlicher Gefahrstoffe erfordert die Einrichtung oder Umgestaltung geeigneter Sicherheitsarbeitsplätze. Doch nicht immer lässt die vorhandene Lüftungstechnik problemlos eine Erweiterung zu. Die Lösung kann in einem universellen Lüftungskonzept mit zwei unterschiedlichen Luftführungssystemen liegen.
Abluft- oder Umluftbetrieb: Die universell einsetzbare Lösung eignet sich für flüssige und feste Gefahrstoffe. (Bild: Weiss Technik)

Das Handling unterschiedlicher Gefahrstoffe erfordert die Einrichtung oder Umgestaltung geeigneter Sicherheitsarbeitsplätze. Doch nicht immer lässt die vorhandene Lüftungstechnik problemlos eine Erweiterung zu. Die Lösung kann in einem universellen Lüftungskonzept mit zwei unterschiedlichen Luftführungssystemen liegen.

Im vorliegenden Beispiel sollte im Logistikzentrum eines Chemieunternehmens eine neue Abfüllanlage installiert werden. Der Standort dient zur Ab- und Umfüllung von jährlich etwa zweieinhalb Millionen Lieferungen diverser Chemikalien. Die Produkte enthalten Substanzen unterschiedlicher Gefährdungsklassen, die sowohl als Feststoffe wie als Flüssigkeiten vorliegen können. Dazu gehören hochgradig umweltgefährdende Gefahrstoffe, Farbstoffe, toxische, hochtoxische und geruchsintensive Stoffe, selbstentzündliche Stoffe und Peroxide, korrosive Stoffe sowie brenn- und entflammbare Stoffe. Die Abfüllung erfolgt manuell aus verschiedenen Grossgebinden bis max. 200 Liter Volumen in kleinere Gebinde von 1 ml bis max. 25 Liter Volumen. Je nach Gefährdungsgrad der Substanzen ist ein effektiver Bedienerschutz erforderlich. Es durfte daher keinerlei Einschränkungen beim Sicherheitskonzept geben. Die besondere Herausforderung lag in der bestehenden Lüftungstechnik, die nur geringe zusätzliche Abluftmengen aufnehmen konnte.

Wechselweise Ab- oder Umluftbetrieb

Von der Weiss Technik wurde hierfür ein neuartiges Anlagensystem mit zwei unterschiedlichen Luftführungssystemen entwickelt Die Lösung kombiniert ein Ejektor-Luftdüsen-Konzept mit geringsten Luftdurchsatzraten mit einer 3-Zonen Reinluftschleiertechnik für maximalen Kontaminationsschutz.

Bei der Abfüllung von lösungsmittelhaltigen Flüssigkeiten wird die Anlage in den Ejektor-Luftdüsen-Modus nach dem WIBOjekt-Prinzip versetzt. Sie arbeitet dann im Abluftbetrieb, um bei bestmöglicher Abführung der Lösemitteldämpfe das Abluftvolumen niedrig zu halten. Die Anlagen kommen auf diese Weise mit ca. 50 % der typischen Luftmengen aus und gewährleisten Arbeitsplatzkonzentrationen von £ 1 ppm.

Bei Anwendungen mit potenten oder toxischen Pulvern arbeitet die Anlage nach dem 3-Zonen-Reinluftschleier-Prinzip im WIBObarrier-Modus im Umluftbetrieb. Form, Richtung, Geschwindigkeit und Luftmenge der WIBObarrier-Luftschleierdüsen sind exakt aufeinander abgestimmt. Dieses perfekte Zusammenspiel sorgt für ein optimales und bedarfsgerechtes Strömungsbild und erzeugt einen stabilen Reinluftschleier. Von innen oder aussen kommende luftgetragene Partikel zieht der Barrier-Reinluftschleier wie ein Magnet an und führt sie direkt den Absaugbereichen an Front und Rückseite zu. Selbst Partikel, die durch Eingreifen des Mitarbeiters im Arbeitsbereich auftreten, werden vom Reinluftschleier erfasst und der Absaugung zugeführt. Zusätzlich wird der Produktbereich im Arbeitsraum bei einer niedrigeren Strömungsgeschwindigkeit mit HEPA-gefilterter Reinluft überschleiert. Die unidirektionale Luftströmung kommt aus der Gehäusedecke und ist von hinten nach vorne abgestuft. So werden Verwirbelungen, beispielsweise durch Einflüsse von Zugluft oder durch Bewegungen des Bedieners ebenso wirksam vermieden, wie ein ungewollter Produkteintrag. Innerhalb der Rückwand erfolgt eine 3-fach-Filtrierung der Umluft mit Filtern der Klassen F9 / H14 / H14. Je nach Toxizität der Stoffe lässt sich durch Verwendung einer Schiebescheibe mit Handschuheingriffen ein OEL-Wert von ≤ 10 µg/m3 erreichen. Dank des modularen Konzeptes ist die Anlage umrüstbar auf den Einsatz mit einer Klappscheibe mit Handschuheingriffen. So wird ein OEL-Wert ≤ 1 µg/m3 erreicht. Der Filteraustausch erfolgt nach dem „safe change“-Prinzip sicher und kontaminationsfrei.

Standardisierung für ein breites Spektrum an Gefahrstoffen

Das modulare Anlagenkonzept ermöglicht die Standardisierung der Arbeitsplätze bei hoher Ergonomie und maximaler Effektivität. Für Arbeitserleichterungen sorgen unterschiedliche Hubsysteme mit Hub-Kippeinrichtung bis 150 kg, eine Hubsäule und höhenverstellbare Arbeitsflächen. Mit mobilen, batteriebetriebenen Hubwagen oder Palettenliftern werden die Behälter in die Anlagen eingebracht, entnommen oder zum besseren Handling in ergonomische Höhe angehoben. So wird auch der Umgang mit grösseren Gebinden oder Paletten problemlos möglich. Das System kann offen, mit Schiebescheibe oder komplett geschlossen betrieben werden, so dass es universell und sehr flexibel für ein breites Spektrum an Gefahrstoffen einsetzbar ist.

Weiss Technik AG
Brügglistrasse 2
CH-8852 Altendorf
Tel.: +41 55 256 10 66
Info.ch@weiss-technik.com
www.weiss-technik.com

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