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Wie eine digitale Fabrik Pumpen überwacht

Das neue Überwachungssystem von Lewa lässt Betreiber ruhiger schlafen und macht Pumpen Smart-Factory-ready: Neben der Erkennung von Störungen und Prozessabweichungen liefert Smart Monitoring auch wichtige Kennzahlen zur wirtschaftlichen Bewertung der Anlage. Das Unternehmen unterstützt zusätzlich mit Betriebsanalysen der Laufzeitdaten. Dabei liegt die Datenhoheit immer beim Betreiber.
Die Messwerte stammen von einem Körperschalltransmitter, der am Pumpenkörper befindet, einem Drucktransmitter, der an einer Druckmessbohrung angeschlossen wird, sowie einem Drehgeber, der entweder direkt über die Kurbelwelle oder den Motor adaptiert wird. Hier zu sehen ist der Drucktransmitter. (Bild: Lewa GmbH)

Das neue Überwachungssystem von Lewa lässt Betreiber ruhiger schlafen und macht Pumpen Smart-Factory-ready: Neben der Erkennung von Störungen und Prozessabweichungen liefert Smart Monitoring auch wichtige Kennzahlen zur wirtschaftlichen Bewertung der Anlage. Das Unternehmen unterstützt zusätzlich mit Betriebsanalysen der Laufzeitdaten. Dabei liegt die Datenhoheit immer beim Betreiber.

Der dauerhafte Betrieb von Pumpensystemen in kritischen Anwendungen geht einher mit hohen Aufwänden für Überwachung und Wartung. Auch die Erfassung von Betriebskenngrössen der Anlage wie Volumenstrom, Temperatur oder Druck setzt oft eine teure und wartungsintensive zusätzliche Instrumentierung voraus. Aus diesem Grund hat die Lewa GmbH als Spezialistin für Pumpensysteme das Smart Monitoring für die hauseigenen Modelle «ecoflow» und «triplex» entwickelt: Eine Kombination aus in der Pumpe integrierten Sensoren und softwarebasierter Auswertung liefert dem Anwender umfassende Informationen zur Leistung und zum Zustand der Pumpen. Störungen und Verschleissentwicklung werden erkannt, bevor sie zu unplanmässiger Abschaltung führen. Auf diese Weise lässt sich die Standzeit der Pumpen erhöhen und die Wartung planbarer machen. Lewa bietet darüber hinaus Datenanalysen als Service an. Hierbei erhalten Kunden nicht nur eine datenbasierte Bewertung von Zustand und Betriebseffizienz der Pumpe, sondern auch Optimierungsempfehlungen für das ganze System.

Komplexere Produktionsabläufe erfordern mehr Pumpen-Know-how

Für einen zuverlässigen Einsatz von Pumpen und Pumpensystemen im industriellen Alltag ist die regelmässige Überprüfung der Aggregate zwingend erforderlich. Verschleiss und Störungen müssen erkannt werden, bevor es zu kostenintensiven ungeplanten Abschaltungen kommt. Zeitaufwändige Inspektionsrundgänge sind daher die Grundlage für Reparaturen und Wartungsarbeiten, erfassen jedoch nicht immer alle Funktionsabweichungen. Weil die Anforderungen durch immer komplexere Produktionsabläufe steigen, nimmt das spezifische Pumpen-Know-how beim Betreiber zunehmend ab. Aus diesen Gründen setzen Unternehmen auf digitale Assistenzsysteme zur Steuerung und Überwachung der gesamten Produktionsanlage. Doch nur, wenn auch die Anlagenkomponenten durch Schnittstellenintegration und Kennwertübermittlung in diese Systeme integriert werden können, lässt sich der Schritt zur Smart Factory, der digitalisierten Produktionsstätte, vollziehen.

Smart Monitoring für die vernetzte Pumpenüberwachung

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Lewa mit Erfahrung im Bereich kritischer Anwendungen ein Produkt zur vollständigen und vernetzten Pumpenüberwachung entwickelt: «Smart Monitoring gibt Aufschluss über Leistung und Zustand der Dosier- und Prozessmembranpumpen ‹ecoflow› und ‹triplex› anhand von bis zu 13 000 pro Sekunde verarbeiteten Werten», erklärt Sebastian Gatzhammer, Entwicklungsingenieur bei Lewa. «Dabei werden die Daten zu Körperschall, Hydraulikdruck, Temperatur und Drehwinkel von mehreren Sensoren erfasst und von unserer Software zu aussagekräftigen Kennzahlen verarbeitet.»

Smart Monitoring gibt Aufschluss über Leistung und Zustand der Dosier- und Prozessmembranpumpen «ecoflow» und «triplex» anhand von bis zu 13 000 pro Sekunde verarbeiteten Werten. (Bilder: Lewa)

Dieses System ersetzt Inspektionsrundgänge weitestgehend, da die digitale Überwachung sowohl auf Fluidseite als auch auf Hydraulikseite Verschleiss und Störungen sofort erkennt und über die Schnittstelle an ein Prozessleitsystem beim Betreiber meldet. «Damit können rund 90 Prozent der Störungen frühzeitig erkannt werden: zum Beispiel Überdruck in der Hydraulik, verschlissene Kolbenringe oder ein fehlerhaftes Schliessverhalten von Ventilen», so Gatzhammer. Auch Fehler im gesamten System jenseits des Lewa-Aggregats werden indirekt gemessen. «Wir können aus den Daten der Pumpe Änderungen im Zustand des Förderfluids, möglicherweise durch Verunreinigung, interpretieren», fügt Gatzhammer hinzu.

Das Smart-Monitoring-System ist bereits Cloud-ready und kann über die Microsoft-Azure-Cloud mit anderen Systemen vernetzt werden.

30 verschiedene Diagnosen

Durch die detaillierte Überwachung ergeben sich aber auch weitere Vorteile wie eine bessere Planbarkeit der Wartungsintervalle. Die Anlagenleitstelle erfährt in Echtzeit von jeder funktionalen Abweichung, so dass eine Wartung im Vorhinein geplant und kontrolliert durchgeführt werden kann. In explosionsgefährdeten Arbeitsbereichen bedeutet dies zudem eine wesentliche Steigerung der Sicherheit: «Möglichen Unfällen wird vorgebeugt und die Anlagenverfügbarkeit steigt insgesamt deutlich an», berichtet Gatzhammer. «Durch die Kontrolle von bis zu 30 verschiedenen Diagnosen hat das technische Management immer den Überblick.» Dies konnte realisiert werden, da Lewa mehr als 60 Jahre Pumpen-Know-how im Smart-Monitoring-System zusammengeführt hat. «Mit dem Zusammenspiel aus Sensoren und Hardware können wir bereits einen Abfall von einem Prozent am Volumenstrom in jedem Pumpenkopf feststellen», so Gatzhammer. «Doch dank der Körperschall-Kennwerte erkennen wir Verschleisserscheinungen an Ventilen sogar schon besonders frühzeitig; noch bevor diese überhaupt im Volumenstrom der Anlage messbar werden.»

Mehrwert durch Datenanalysen – Datenhoheit beim Betreiber

Der Pumpenspezialist bietet zu den Smart-Monitoring-Systemen eine Datenanalyse an. «Wir analysieren und bewerten die Betriebsdaten, die ein System über eine gewisse Zeit erfasst hat. So können wir dem Kunden nicht nur datenbasierte Empfehlungen für die Wartungsplanung aufgrund der Verschleissverläufe geben. Auch die gesamte Anlageneffizienz lässt sich so optimieren», erklärt Gatzhammer. Die Übertragung der Daten erfolgt über standardisierte Schnittstellen wie OPC UA an Prozessleitsysteme zur Datenerfassung und Visualisierung. Ausserdem ist das Smart-Monitoring System bereits Cloud-ready und kann über die Microsoft-Azure-Cloud mit anderen Systemen vernetzt werden. Diese Entscheidung – und damit auch die Datenhoheit – liegt aber immer beim Betreiber.

Die Übertragung der Daten erfolgt über standardisierte Schnittstellen wie OPC UA an Prozessleitsysteme zur Datenerfassung und Visualisierung.

www.lewa.de

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