Das Chemie-, Pharma- oder Biotech-Labor der Zukunft arbeitet in Verbindung mit Robotik vollautomatisiert. Mitarbeiter helfen im Team mit Cobots (kollaborativen Robotern) beim Einschleusen von analytischen Proben oder Edukten für Reaktionen. Den richtigen Pfad dahin erkundeten die Besucher des Branchenevents in Chemie und Life Science Ilmac Basel 2025.
In das Labor der Zukunft sieht jeder durch die komplett verglasten Wände gern hinein. In einem farblich dezent akzentuierten Raum öffnen und schliessen sich alle Abzüge automatisch zur rechten Zeit, holen sich Greifroboter von den Medienwänden die richtigen Reagenzien, und eine Arbeitsinsel weiter bewegt ein Shaker schon auf einer Universalplattform über hundert 500-Milliliter-Erlenmeyerkolben – ohne dass eine Menschenhand eingegriffen hätte. Es kommt auch zu weniger Fehlern; so gibt es keine Fehlbeladung von Zentrifugen mehr, der betreffende Roboter weiss Bescheid. Das ganze Labor scheint dem Betrachter zuzurufen: Ich warte auf eine Frage oder eine Aufgabenstellung.

Wenige werden sich nach den gezwungenermassen ergonomisch ungünstigen Bewegungsabläufen, zum Beispiel beim manuellen Öffnen von Abzügen, zurücksehnen. Auch hätte man die vielen Laboraufgaben von heute ohne die rar gewordenen Fachkräfte wohl gar nicht bewältigt.
Die Aufgabenstellungen für die Mitarbeiter werden komplexer und spannender. Denn wer von vielen Routinearbeiten entlastet ist, kann in Ruhe weiterdenken, neue Strategien für die Entwicklung von Wirkstoffen oder Werkstoffen ersinnen, auch einmal überraschende Experimente dazu vorschlagen. Diese Überlegungen gelangen schliesslich von ausserhalb über Mausklicks und Datenleitungen in das Labor der Zukunft.
So könnte es aussehen. Oder etwas anders.
Die dafür benötigten, natürlich nicht-humanoiden Roboter und Automatisierungslösungen inklusive Software und Schnittstellenprogrammierung fand der Besucher vom 16. bis zum 18. September auf der Ilmac Basel 2025. Hier entwickelte jeder in intensiven Gesprächen Konzepte, wie sein eigenes Labor der Zukunft in einer Weise Gestalt annehmen könnte, dass es ihm beim Eintreten zuzurufen scheint: «Willkommen!» – ein «Welcome-by-Design»-Labor.