Der 22. Schweizer Sonderabfalltag lockte am 19. Juni rund 180 Fachpersonen aus Gewerbe, Industrie und Behörden nach Olten. Im Fokus der Tagung standen aktuelle Entwicklungen in der Sonderabfallwirtschaft: von neuen Gefahrgutregelungen über PFAS-Problematiken bis hin zur Krisenkommunikation.
Aizea Astor Hoschen (FEAD – European Waste Management Association) erläuterte Neuerungen im ADR 2025 (Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse) zur Verpackung gefährlicher Abfälle. Benny Irniger (Gefag) zeigte die rechtlichen Unterschiede zwischen ADR und VeVA (Verordnung über den Verkehr mit Abfällen) auf. Christiane Wermeille (Bafu) warb für ein Umdenken in Richtung Kreislaufwirtschaft, da Recycling allein nicht ausreiche. Die PFAS-Problematik wurde von Steven De Laet (Inopsys) praxisnah vertieft – mit Fokus auf aktuellen Technologien für deren Entfernung aus der Umwelt.
Auch industrielle Praxisbeispiele wurden vorgestellt: Nicola Tabertshofer (Getec) präsentierte effiziente Entsorgungsprozesse in Industrieparks, Markus Peter (AGVS – Auto Gewerbe Verband Schweiz) berichtete über Lithium-Batterien und gefährliche Abfälle im Garagengewerbe. Adrian Seiler (Tinovachem) demonstrierte den Ernstfall bei Verätzungen und die Wichtigkeit funktionierender Notfallausrüstung.
Zum Abschluss gab Michael Felber der Agentur int/ext konkrete Tipps zur Krisenkommunikation: Klarheit, Schnelligkeit und Übung sind entscheidend. Der Schweizer Sonderabfalltag wurde von EcoServe organisiert. Die nächste Ausgabe findet am 9. Juni 2026 statt.