Offizielles Organ des Schweizerischen
Chemie- und Pharmaberufe Verbandes

MEDIADATEN

Suche
Close this search box.

Raman zur Retard-Formulierungs-Optimierung

Formulierungen mit verzögerter Freisetzung des Wirkstoffs können dank einer Oberflächencharakterisierung ihres Überzugs mittels Raman-Spektroskopie jetzt leichter verbessert werden.
Wenn ein Wirkstoff nicht «in einem Rutsch», sondern über eine gewisse Zeitspanne freigesetzt werden soll, ergeben sich mit der Oberflächencharakterisierung per Raman-Spektroskopie Ansatzpunkte für eine Verbesserung der betreffenden Arznei. (Bild: adpic)

Formulierungen mit verzögerter Freisetzung des Wirkstoffs können dank einer Oberflächencharakterisierung ihres Überzugs mittels Raman-Spektroskopie jetzt leichter verbessert werden.

Das Potenzial einer Raman-Kartierung von beschichteten Wirkstoffpartikeln haben Forscher der Universität Prag am Beispiel von Paracetamol mit einem Überzug von Carnaubawachs demonstriert.

Als nicht-zerstörendes Verfahren bietet diese Art der Oberflächenanalytik den Vorteil, die mit dem Wachs überzogenen Partikel untersuchen zu können, ohne ihre Struktur zu verändern. So konnten die Wissenschaftler nachweisen: Auf der Oberfläche der Paracetamolpartikel finden sich nebeneinander zwei unterschiedliche Formen von Wachs.

Eine der beiden Formen besteht aus intakten und aneinanderhaftenden Wachspartikeln auf der Oberfläche des Paracetamols. Die andere Form weist deformierte Wachspartikel auf, die über die Oberfläche verteilt sind. Zusammen bilden sie einen porösen Überzug mit komplexer innerer Struktur. Auch zeigt die Dicke dieses Überzugs eine Variabilität im Bereich von einigen Mikrometern, und zwar unabhängig von der Partikelgrösse. So bietet sich eine Vielzahl von Stellschrauben zur Feinstrukturierung des Überzugs zwecks Steuerung der Wirkstofffreisetzung. Mit der genaueren Kenntnis der inneren Struktur von Wirkstoffüberzügen dank Raman-Kartierung sollten sich Arzneiabgabe-Systeme (Drug-Delivery-Systems) mit Retard-Wirkung leichter verbessern lassen als bisher. Auch in anderen Bereichen könnte dieses analytische Verfahren vermehrt Anwendung finden – überall dort, wo es um die verzögerte Freisetzung bestimmter Stoffe geht (z. B. Nahrungsergänzungsmittel, Reaktanden in chemischen Reaktionen).

www.vscht.cz

Das könnte Sie auch interessieren:

Newsletter abonnieren

Login