Das in diesem August gegründete Unternehmen H2 Energy Solutions GmbH ist auf die Konstruktion und Unterhalt von Wasserstoff-Tankstellen spezialisiert. Selbsterklärtes Ziel: Eine schweizweite Infrastruktur mit Wasserstoff-Tankstellen für Personenwagen.
Der Strassenverkehr in der Schweiz verursacht rund 38 Prozent der in der Schweiz verbrauchten Endenergie. Somit stellt der Strassenverkehr die grösste Energie-Verbrauchergruppe dar, noch vor den Haushalten und der Industrie. Seinen Energiebedarf deckt der Verkehr zu 94 Prozent mit Erdölprodukten (Benzin, Diesel, Flugtreibstoffe). Mit Verbrennungsmotoren betriebene Fahrzeuge stossen das Treibhausgas Kohlendioxid aus und beeinflussen auf diese Weise das Klima. 2019 beliefen sich die CO2-Emissionen des Verkehrs auf insgesamt 14,7 Millionen Tonnen (ohne den internationalen Flugverkehr). Dies entsprach 40 Prozent der CO2-Emissionen der Schweiz. Zwischen 1990 und 2019 nahmen die verkehrsbedingten CO2-Emissionen um 2 Prozent zu.
Das in diesem August gegründete Schweizer Start-up-Unternehmen H2 Energy Solutions GmbH will wesentlich dazu beitragen, den vom Strassenverkehr verursachten CO2-Ausstoss zu reduzieren durch den Aufbau einer schweizweiten Tankstellen-Infrastruktur für die Betankung von PWs und LKWs mit Wasserstoff. Wasserstoff enthält als Kraftstoff dreimal mehr Energie als Kraftstoffe aus fossilen Rohstoffen wie Benzin oder Diesel.
In der Schweiz verkehren derzeit rund 6 Millionen Fahrzeuge, die an einer der rund 3550 öffentlichen Tankstellen mit traditionellem Treibstoff tanken. Aktuell gibt es hierzulande äusserst wenige Wasserstoff-Tankstellen, die auch nur eine bestimmte Region in der Schweiz abdecken. Das Autohaus Toyota hat die Absicht, 1600 Exemplare ihres Wasserstoff-Modells «Mirais Fuel Cell» in die Schweiz zu verkaufen. Doch dazu braucht es ein schweizweites Tankstellennetz für die Betankung mit Wasserstoff. Wasserstoff, der mittels Elektrolyse aus Wasser gewonnen wird, wird komprimiert und kann so gelagert oder transportiert werden.
Ein sauberes Abfallprodukt
Für die Herstellung von Wasserstoff wird zwar eine Menge Strom benötigt. Wird dieser Strom allerdings aus erneuerbaren Energien gespeist, ist der Antrieb nachhaltig. In diesem Zusammenhang spricht man auch von «grünem Wasserstoff». Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) produziert bereits Wasserstoff und gewinnt den dafür notwendigen Strom aus Photovoltaikzellen. Wasserstoff-Elektroautos haben einen speziellen und besonders stabilen Tank, in den der komprimierte Wasserstoff eingefüllt wird. Dieser Wasserstoff wird in Brennstoffzellen zu elektrischer Energie gewandelt. Bei der Wandlung reagieren Wasserstoff und Sauerstoff. Das «Abfallprodukt» der Stromproduktion ist Wasser.