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Neuer Standard für das Labor 4.0

Der deutsche Industrieverband Spectaris hat kurz vor Weihnachten den ersten industriellen Kommunikationsstandard für Analyse- und Laborgeräte präsentiert. Dieser knüpft an etablierte Maschinenstandards an und soll unter Anwendern und Herstellern über ein weltweites Netzwerk verbreitet werden.
Seit dem 14. Dezember 2023 kann der «Laboratory & Analytical Device Standard» (LADS) offiziell genutzt und in Analysen- und Laborgeräte sowie Software-Lösungen integriert werden. (Bild: Shutterstock)

Der deutsche Industrieverband Spectaris hat kurz vor Weihnachten den ersten industriellen Kommunikationsstandard für Analyse- und Laborgeräte präsentiert. Dieser knüpft an etablierte Maschinenstandards an und soll unter Anwendern und Herstellern über ein weltweites Netzwerk verbreitet werden.

Der «Laboratory & Analytical Device Standard» (LADS) stellt sicher, dass alle Laborgeräte und daran angeschlossenen Anwendungen eine gemeinsame Sprache sprechen und sich schnell und kostengünstig vernetzen können. Damit stellen sich Anwender einen individuellen Gerätepark zusammen, der unabhängig von Hersteller und Schnittstelle Daten austauschen kann.

Nach vierjähriger Entwicklungszeit wurden in der ersten LADS-Version die wichtigsten Anwendungsfälle für die industrielle Praxis berücksichtigt. Mathis Kuchejda, Vorsitzender der Analysen-, Bio und Labortechnik bei Spectaris, dem deutschen Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik, erklärt: «Mit dem LADS wird die effiziente Vernetzung von Geräten, automatisierten Systemen und Prozessen Wirklichkeit und sorgt für den entscheidenden Wettbewerbsvorteil im immer stärker umworbenen Labormarkt.» Laut einer Studie von McKinsey sollen bis zu 50 Prozent der Kosten und bis zu 70 Prozent der Lieferzeit durch Digitalisierung und Automatisierung in Qualitätslaboren eingespart werden.

Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Transformation

Spectaris hatte sich für die «Open Platform Communication Unified Architecture» entschieden. Die in der Kurzform bezeichnete OPC UA bot das beste Framework für die Vernetzung von Geräten, Systemen und Prozessen im Labor, zumal auch viele Maschinenstandards darauf aufsetzen. Die OPC UA definiert das serviceorientierte Grundgerüst, während domänenspezifische Erweiterungen in sogenannten «Companion Specifications» definiert werden.

«Mit dem LADS steht nun das Fundament für die sichere horizontale und vertikale Integration eines sehr breiten Spektrums von Laborgeräten und analytischen Instrumenten unterschiedlicher Komplexität auf Basis des weltweit führenden industriellen Interoperabilitäts-Standards OPC UA zur Verfügung,» sagt Dr. Matthias Arnold, CTO der LADS Joint Workgroup bei der OPC Foundation. Gemäss ihm stellt dies ein Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Transformation des Labors 4.0 dar. «Dank der Cross-Industry-Fähigkeiten von OPC UA ist die synergetische und semantische Interoperabilität vom LADS mit relevanten benachbarten Bereichen wie beispielweise Pharma 4.0, Robotik oder AI-Anwendungen sichergestellt», fährt Arnold weiter.

Integration von Instrumenten in übergeordnete Datensysteme

Darüber hinaus bietet der LADS-Interoperabilitäts-Standard eine ideale Grundlage für weitere spezifische Erweiterungen und Ergänzungen. Ein herausragendes Beispiel sind die aktuellen Arbeiten zur «Common Analytical Instrument System Integration»-Spezifikation (CAISI), die, basierend auf dem LADS, die Integration von komplexen analytischen Instrumenten in übergeordnete Datensysteme sicherstellt. Da sowohl der LADS als auch die CAISI-Spezifikation auf dem OPC UA-Standard basieren, ist ein nahtloser Kommunikationsaustausch für Geräte im Labor möglich.

Von Anfang an wurde bei der Entwicklung vom LADS auf Internationalität gesetzt. Möglich machte dies die Gründung einer Joint-Working-Group. Hier versammelten sich Teilnehmer aus Spanien, den Niederlanden, UK und Japan. «Insbesondere in Japan nimmt der LADS gerade richtig Fahrt auf», erklärt Dr. Janina Bolling, Leiterin des Fachverbandes der Analysen-, Bio und Labortechnik bei Spectaris. Weitere Informationen zum LADS sind auf der Website von Spectaris ersichtlich.

www.spectaris.de

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