Forschende am Institut für mechanische Verfahrenstechnik der Universität Stuttgart haben eine neue Filtertechnologie entwickelt: Ein Aerosolabscheider, der Zyklonkomponenten mit Mikroabscheidern kombiniert und so die Abscheideleistung erheblich steigert.
Strengere Emissionsgrenzwerte haben die Feinstaubbelastung der Luft gesenkt. Doch angesichts wachsender gesetzlicher Anforderungen bleibt die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien dringend. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an Lösungen zur Abscheidung feinster Partikel. Jetzt haben Prof. Carsten Mehring und Gunnar Dwars eine neuartige Verbindung von Drallabscheidung und Mikroimpaktionsprinzip entwickelt. Mittels ergänzender Leitvorrichtung soll die Erfindung neue Massstäbe in der Filtertechnik setzen.
Der Aerosolabscheider «Minimax» reduziert die Trennkorngrösse d50 um etwa 40 Prozent im Vergleich zu Hochleistungs-Axialzyklonen und bietet eine herausragende Abscheideleistung. Gleichzeitig senkt er die Betriebskosten erheblich: Der Druckverlust ist um die Hälfte geringer als bei herkömmlichen Axialzyklonen, was zu niedrigeren Energiekosten führt und Anlagen entlastet.
In den meisten Anwendungen kommen Schraubenkompressoren mit ölgeschmierten Schraubenelementen zum Einsatz. Diese Systeme setzen feinste Ölaerosole frei, die je nach Produktanforderungen oder gesundheitlichen Vorgaben abgeschieden werden müssen. Die Minimax-Technologie bietet eine kostengünstigere, ökologischere und effizientere Lösung als derzeit verfügbare Abscheideelemente. Zudem verringert sie das erforderliche Bauvolumen.
Ein Nachteil herkömmlicher leistungsfähiger Luft-Entölelemente ist ihre begrenzte Standzeit, die häufige Wartungen und erheblichen Abfall verursacht. Dies ist ökologisch problematisch, da die hohe Nachfrage einen kontinuierlichen Verbrauch erfordert und die kontaminierten Bauteile aufwendig entsorgt werden müssen. Minimax verlängert die Standzeit erheblich und reduziert den Bedarf an Austausch und Entsorgung solcher Elemente, was zu einer umweltfreundlicheren Abfallbilanz beiträgt.
Neben dem Einsatz in Kompressoren-Anlagen hat die Technologie auch in weiteren Bereichen mit ähnlichen Betriebsbedingungen Potenzial. Dazu gehören der Vakuumpumpenmarkt, Klimaanlagen und Raumluftsysteme sowie die Abgas- und Kurbelgehäuseentlüftung.