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Neue Klimageräte für kontrollierten Pflanzenwuchs

Eine Arbeitsgruppe am Institut für Pflanzen- und Mikrobielle Biologie (IPMB) der Universität Zürich forscht unter anderem an der Pflanze Arabidopsis thaliana. Dafür benötigt sie kontrollierte, konstante Bedingungen, wofür sie Klimakammern verwendet. Zwei der Kammern wurden saniert, wobei auch die Klimageräte ersetzt werden mussten. Die Firma Weiss Technik AG konnte diese Sanierung mit Erfolg durchführen.
Labormanagerin Dr. Lena Stransfeld (l.) und die technische Assistentin der Arbeitsgruppe, Tamaryn Ellick, im Phytotron. (Bild: A. Jegge)

Eine Arbeitsgruppe am Institut für Pflanzen- und Mikrobielle Biologie (IPMB) der Universität Zürich forscht unter anderem an der Pflanze Arabidopsis thaliana. Dafür benötigt sie kontrollierte, konstante Bedingungen, wofür sie Klimakammern verwendet. Zwei der Kammern wurden saniert, wobei auch die Klimageräte ersetzt werden mussten. Die Firma Weiss Technik AG konnte diese Sanierung mit Erfolg durchführen.

In der Arbeitsgruppe von Prof. Cyril Zipfel wird Grundlagenforschung betrieben. Die Forschung stützt sich dabei auf sogenannte Modellorganismen, zum Beispiel in der Zellbiologie, Molekularbiologie und Genetik. Bekannt ist die Fruchtfliege Drosophila melanogaster oder das Bakterium Escherichia coli. Für die Pflanzen hat sich unter anderem die Arabidopsis thaliana (Acker-Schmalwand, auch Schotenkresse oder Gänserauke) etabliert.

Im Jahre 1943 wurde vom Deutschen Botaniker Friedrich Laibach die Möglichkeit beschrieben, Acker-Schmalwand als Modellpflanze einzusetzen. Laibach gilt als Begründer der experimentellen Arabidopsis-Forschung; die Acker-Schmalwand ist ein Acker-Beikraut, das er in seiner Promotionsarbeit über die Chromosomensätze von Pflanzen untersuchte. Sie ist einjährig, winterannuell (bis zweijährig) und wurzelt bis zu 40 Zentimeter tief. Die Blüten sind kleine Nektar führende Trichterblumen. Wegen ihrer Unscheinbarkeit ist der Insektenbesuch nur spärlich, stattdessen erfolgt zu 99 Prozent Selbstbestäubung. Die Blütezeit reicht von April bis Mai, es kann aber als typisches Ackerwildkraut auch noch später blühen.

Weshalb wird auf diese Pflanze gesetzt?

Die Acker-Schmalwand hat ein relativ kleines, zweifaches Erbgut von 135 Mbp (Megabasenpaare). Das Genom besteht vorwiegend aus codierenden DNASequenzen. Sie hat nur fünf Chromosomenpaare, von denen bereits detaillierte Karten erstellt wurden. Ihr Generationszyklus dauert nur acht Wochen (von der Keimung des Samens bis zu seiner Reife) und sie lässt sich auf relativ kleinem Raum einfach kultivieren. Ausserdem ist sie praktisch auf der ganzen Welt vorhanden.

Am Institut verwendet man zur kontrollierten Aufzucht eine Klimakammer, einen Phytotron. Es handelt sich dabei um eine Art Gewächshaus mit festdefinierten Parametern für Temperatur, Feuchte, Luftzirkulation und Licht. Zwei dieser Kammern mussten saniert werden. In einem Wettbewerbsbeschrieb suchte das IPMB für die zwei Phytotronen einen Ersatz für das Klimagerät inklusive der Kontrollen für beide.

Den Zuschlag erhielt die Firma Weiss Technik. Das Institut für Pflanzen- und Mikrobielle Biologie (IPMB) der Uni Zürich konzentriert sich auf Forschung und Lehre zu genetischen, molekularen, biochemischen, entwicklungsbezogenen, evolutionären und zellulären Aspekten von Pflanzen und ihren Interaktionen mit anderen Organismen sowie auf Limnologie (Wissenschaft von den Binnengewässern als Ökosysteme), aquatische Ökologie, mikrobieller Evolution, Ökologie und Mikrobiologie. Ein wesentliches Merkmal der Forschung am IPMB ist die Ergänzung der Molekulargenetik mit neuen Technologien, die die Erforschung grundlegender Fragen auf neue, interdisziplinäre Weise ermöglicht, die oft traditionelle biologische Disziplinen durchbricht und die Grenze zwischen Grundlagen- und angewandter Wissenschaft verwischt.

Dazu gehören auch die beiden Phytotronen. Nach Fertigstellung konnten wir zusammen mit Christopher Moser von Weiss Technik die «neuen» Kammern besichtigen. Die Labormanagerin Dr. Lena Stransfeld und die technische Assistentin der Arbeitsgruppe, Tamaryn Ellick, zeigten verschiedene Stadien der Pflanzen, die sie für molekularbiologische Experimente zur Grundlagenforschung im Bereich der Pflanzen-Mikroben Interaktion verwendet werden.

Weiss Technik AG

Die Firma Weiss Technik AG mit Sitz im schweizerischen Altendorf ist spezialisiert auf Geräte und Anlagen im Bereich der Umweltsimulation, Wärmetechnik, der Klima- sowie Reinraumtechnik. Die Geräte werden dabei in Produktionen in Deutschland designt und hergestellt. Die Projektleitung und -abwicklung von Neubau-, Erweiterungs- oder Umbauten wird von Altendorf aus realisiert. Begleitet wird die Umsetzung von einem starken Team an Montage- und Servicetechnikern verteilt in der ganzen Schweiz.


Die Firma Weiss Technik konnte mit ihrem Vollklimagerät Vindur Compact überzeugen. Bei Vindur handelt sich um ein universelles Klima-Kompaktgerät designt für thermisch belastete Räume welche ein konstantes Raumklima im Bereich von +/–0.5 K bzw. +/–4% r. F. benötigen. Sein Anwendungsspektrum reicht von der zuverlässigen Klimatisierung thermisch hoch belasteter Räume in der Mikroelektronikbranche oder Life-Science-Industrie bis hin zur Komfortklimatisierung für Operationssäle oder eben auch für den Betrie von Phytotronen. Die kompakte Schrankbauweise und variablen Anschlussmöglichkeiten ermöglichen den Einsatz auch bei begrenzten Platzverhältnissen wie z. B. Umbauten. Der Einsatz hochwertiger Komponenten, kombiniert mit einem kompakten Aufbau und einer intelligenten Regelung, garantieren einen langfristig effizienten Betrieb.

Alexander Jegge

Weiss Technik AG
Brügglistrasse 2
CH-8852 Altendorf
Tel. +41 55 256 10 66
christopher.moser@weiss-technik.com
www.weiss-technik.ch

Dr. Lena Stransfeld
Lab Manager Zipfel Group
Department of Plant and Microbial Biology
Universität Zürich
Zollikerstrasse 107
CH-8008 Zürich
lena.stransfeld@botinst.uzh.ch
www.botinst.uzh.ch

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