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Moderna-Impfung für Junge in Nordeuropa eingestellt

Die nordeuropäischen Länder Dänemark, Finnland und Schweden haben die Verabreichung des Covid-19-Impfstoffs von Moderna für junge Personen eingestellt. Grund dafür sei ein erhöhtes Risiko von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei dieser Personengruppe.
Eine noch nicht veröffentlichte Studie soll laut Medienberichten bald der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zur neuen Bewertung der Sachlage eingereicht werden. (Bild: Envato)

Die nordeuropäischen Länder Dänemark, Finnland und Schweden haben die Verabreichung des Covid-19-Impfstoffs von Moderna für junge Personen eingestellt. Grund dafür sei ein erhöhtes Risiko von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei dieser Personengruppe.

Laut mehreren Medienberichten haben die dänischen Behörden beschlossen, das Covid-19-Vakzin der Zulassungsinhaberin Moderna nicht mehr an Personen unter 18 Jahren zu verabreichen. Die schwedische Regierung setzt das Mittel für alle Personen unter 30 Jahren vorläufig bis zum 1. Dezember aus. Auch Finnland setzt die Moderna-Impfung für Personen unter 30 aus. Als Grund nennen die Behörden das zwar geringe – aber für diese Personengruppe im Verhältnis zu anderen Altersgruppen deutlich erhöhte – Risiko einer Herzmuskel- bzw. Herzbeutelentzündung. Vor allem davon betroffen seien junge Männer, die unter 30 Jahre alt sind. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dieser Nebenwirkung und beiden in der Schweiz eingesetzten mRNA-Impfstoffen (Pfizer/Biontech und Moderna) ist äusserst wahrscheinlich. Diese Nebenwirkungen sind in den Beipackzetteln der beiden Produkte bereits erwähnt.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bewertet das Nutzen-Risiko-Profil für junge Menschen anscheinend anders als die medizinischen Fachpersonen in Nordeuropa. Für sie ändert sich das Nutzen-Risiko-Profil der Covid-19-Impfstoffe (sowohl von Moderna als auch Pfizer) nicht. Dies könnte sich aber auch hierzulande für den Moderna-Impfstoff ändern: Eine noch nicht veröffentlichte Studie soll laut Medienberichten bald der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zur erneuten Bewertung der Sachlage eingereicht werden.

Hintergrund

Erste Berichte über diese seltene Nebenwirkung der mRNA-Impfstoffe tauchten bereits im Frühling in Israel auf. Hierbei handelte es sich aber ausschliesslich um das Präparat von Biontech/Pfizer, da praktisch nur dieses in Israel eingesetzt wird. Der israelischen Presse wurde ein Dokument zugespielt, in dem ein möglicher Zusammenhang zwischen der zweiten Impfdosis und plötzlich auftretenden Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) dargelegt wurde. Die «Jerusalem Post» berichtete damals als erste Zeitung über einen möglichen Zusammenhang. Das Nutzen-Risiko-Profil für den Pfizer-Impfstoff änderte sich für die israelische Regierung nicht.

Roger Bieri

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