UPM Biochemicals nutzt ein einzigartiges Verfahren zur Herstellung von Biochemikalien aus nachhaltig erwirtschaftetem Laubholz. Für die neuartige Bioraffinerie liefert Bilfinger eine zugeschnittene Full-Service-Instandhaltung zur Steigerung der Anlageneffizienz auf Basis eines 6-Jahres-Rahmenvertrages.
Am Standort Leuna (D) wird die weltweit erste Bioraffinerie zur Herstellung von Biochemikalien auf Basis von Laubholz errichtet. Die Anlage folgt einem einzigartigen Verfahren, das besondere Anforderungen an die Instandhaltung stellt. Als Lösungspartner für die Wartung aller beteiligten Gewerke sorgt Bilfinger für den langfristig effizienten Betrieb der Raffinerie. Diese wird jährlich rund 220 000 Tonnen Grundchemikalien produzieren, um damit nachhaltigere Ausgangsmaterialien für die weitere Verarbeitung zu unterschiedlichen Verbraucheranwendungen bereitzustellen.
Die 1,180 Millionen Euro teure Bioraffinerie im industriellen Massstab ist eine Weltneuheit. Als Ausgangsmaterial kommt zertifiziertes Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, insbesondere regional aus Sachsen-Anhalt und den angrenzenden Bundesländern zum Einsatz. Die holzige Biomasse wird im Rahmen der Waldbewirtschaftung aus mitteleuropäischen Buchenwäldern geerntet und verwertet, in denen die biologische Vielfalt und die natürlichen Ökosysteme erhalten werden. Sie ist vollständig rückverfolgbar, wird kontrolliert und unterliegt entweder dem FSC- oder PEFC-Kontrollsystem.
Basismaterialien für Pet-Flaschen, Waschmittel oder Füllstoffe
Die Buche gilt als klimastabile Baumart, deren Bestand in deutschen Wäldern in den kommenden Jahrzehnten weiterwachsen wird. Das macht ihr Holz zu einem zukunftsfähigen Rohstoff für UPM. Als Durchforstungsholz, Industrieholz und Sägereste, die üblicherweise als Brennholz weitervertrieben werden, gelangt es über eine regionale Logistikkette nach Leuna. Dort werden aus der Biomasse unter anderem mithilfe der Hydrolyse Biochemikalien gewonnen. Das Ergebnis sind Bio-Monoethylenglykol (BioMEG) als Basismaterial für zum Beispiel PET-Flaschen, Bio-Monopropylenglykol (BioMPG) zur Herstellung von zum Beispiel Waschmittel und erneuerbare funktionale Füllstoffe (Renewable Functional Fillers, kurz: RFF) als nachhaltige Alternative zu Russ und gefällter Kieselsäure.
«Die Bioraffinerie von UPM spielt eine Schlüsselrolle bei der Transformation der chemischen Wertschöpfungskette hin zur Kreislaufwirtschaft», sagte Thomas Schulz, Vorstandsvorsitzender von Bilfinger. Sein Unternehmen erbringt alle beauftragten Instandhaltungsleistungen aus einer Hand – von der Anlagen-, Maschinen- und Elektrotechnik bis hin zur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Analysentechnik. Dabei profitiert UPM von der über viele Jahre gebündelten Erfahrung des Industriedienstleisters. Was die Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit betrifft, engagiert sich Bilfinger als Lösungspartner für zukunftsweisende Ansätze wie den von UPM. So beispielsweise auch für Biochemikalien-Hersteller Metsä Fibre und für Circtec, deren Technologie Altreifen in Biokraftstoffe verwandelt.