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Weshalb aromatisierte Vapes die Gesundheit gefährden

Neue Forschungsergebnisse der University of Medicine and Health Sciences (RCSI) in Irland haben potenziell schädliche Substanzen aufgedeckt, die entstehen, wenn «E-Liquids» in Vaping-Geräten zum Inhalieren erhitzt werden.
Forscher warnen vor möglichen Bildung von 127 akut toxischen Chemikalien. (Bild: Envato)

Neue Forschungsergebnisse der University of Medicine and Health Sciences (RCSI) in Irland haben potenziell schädliche Substanzen aufgedeckt, die entstehen, wenn «E-Liquids» in Vaping-Geräten zum Inhalieren erhitzt werden.

Die Forschenden simulierten mittels KI die Auswirkungen des Erhitzens flüssiger Aromastoffe für E-Zigaretten. Dabei berücksichtigten sie alle 180 bekannten E-Liquids und sagten die sich neu bildenden Verbindungen voraus, wenn diese Stoffe in einem Vaping-Gerät erhitzt werden.

Die Analyse ergab die Bildung vieler gefährlicher Chemikalien, von denen 127 als akut toxisch, 153 als gesundheitsgefährdend und 225 als reizend eingestuft wurden. Darunter befand sich auch eine Gruppe von Chemikalien, die als flüchtige Carbonyle (VCs) bezeichnet werden und bekanntermassen gesundheitsgefährdend sind. Als Quellen für VCs wurden die beliebtesten Produkte mit Frucht-, Süssigkeiten- und Dessertgeschmack ausgemacht.

Professor Donal O’Shea, Professor für Chemie und Leiter an der RCSI, findet die Ergebnisse sehr besorgniserregend: «Wir wollten verstehen, welche Auswirkungen aromatisierte E-Zigaretten auf die Gesundheit der wachsenden Zahl von Raucherinnen und Rauchern haben. Unsere Ergebnisse deuten auf ein deutlich anderes Profil der chemischen Gefahren hin, als wir es vom traditionellen Tabakrauchen kennen.» Es sei plausibel, dass wir uns an der Schwelle zu einer neuen Welle chronischer Krankheiten befinden, die in 15 bis 20 Jahren aufgrund dieser Exposition auftreten werden.

Das riesige Angebot an Aromen, welche 180 verschiedene Chemikalien in unterschiedlichen Mengen enthalten, unterstreicht zudem die Komplexität der Forschung. Der Chemikalien-Cocktail, der in erster Linie aus der Lebensmittelindustrie stammt (wo er für bestimmte Verwendungszwecke eine gute Sicherheitsbilanz aufweist) war nie dafür vorgesehen, auf hohe Temperaturen erhitzt und inhaliert zu werden.

Aufgrund der unterschiedlichen und individuell anpassbaren Vaping-Geräte variieren die Temperaturregelung und die chemischen Reaktionen. Dies macht potenzielle Gesundheitsrisiken unvorhersehbarer und erfordert weitere Forschung. Die Studie in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlichte Studie unterstreicht den Bedarf an gesundheitspolitischen Massnahmen.

www.rcsi.com

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