Der Spezialist für Messtechnik und Automatisierungslösungen steigerte den Umsatz leicht und hält den Gewinn stabil. Zusätzliche Wachstumsimpulse erwartet das Familienunternehmen aus dem Ausbau des Angebots im Bereich der Gasanalyse- und Gasmesstechnik.
Der Nettoumsatz der Firmengruppe stieg um 0,7 Prozent auf 3,744 Milliarden Euro. Das organische Wachstum – ohne Währungseinflüsse – bezifferte Dr. Luc Schultheiss, CFO, mit 1,3 Prozent. Alle drei grossen Märkte – USA, China und Deutschland – entwickelten sich nur verhalten. Die kleineren und mittleren Vertriebsgesellschaften glichen dies jedoch aus.
In Europa sanken die Verkäufe um 0,9 Prozent, hauptsächlich wegen der rückläufigen Zahlen in Deutschland. Einzelne Märkte auf dem Kontinent, darunter Italien, Frankreich und Grossbritannien, entwickelten sich dagegen gut. Asien insgesamt lag mit 1,9 Prozent im Minus, eine Folge des Umsatzrückgangs in China. Indien und Japan verzeichneten gutes Wachstum.
Auf dem amerikanischen Kontinent erzielte Endress+Hauser ein Plus von 4,2 Prozent. Hier sorgten vor allem Kanada, Argentinien und Brasilien für Zuwächse. Die USA trugen nach Jahren mit grossem Markterfolg 2024 nur wenig zum positiven Verlauf bei. Dynamisch entwickelten sich Afrika und der Nahe Osten mit einer Rate von 13,3 Prozent.
Viele Investitionen, mehr Arbeitsplätze
Endress+Hauser schuf im vergangenen Jahr weltweit 514 neue Arbeitsplätze. Ende 2024 zählte die Firmengruppe 17.046 Mitarbeitende. Vor allem in der Produktion kamen neue Stellen hinzu, ebenso in der Ausbildung. Die Ausbildungsquote stieg auf 3,7 Prozent, Ziel ist ein Anteil von 5 Prozent.
349,3 Millionen Euro, so viel wie noch nie, investierte das Familienunternehmen in neue Gebäude, Anlagen und IT. Auf dem Firmencampus im indischen Chhatrapati Sambhajinagar (früher Aurangabad) gingen neue Fertigungsgebäude in Betrieb, in Arlesheim (BL) eröffnete ein Gästehaus. In China und Indien nahmen regionale Logistikhubs die Arbeit auf. Derzeit setzt die Gruppe Investitionsvorhaben für über 550 Millionen Euro um – das grösste davon am Produktionsstandort im süddeutschen Maulburg.
2024 wurden 81 neue Produkte lanciert
Das Unternehmen brachte im vergangenen Jahr 81 Produkte neu auf den Markt. Es erfolgten 285 Erstanmeldungen bei Patentämtern in aller Welt. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen 275,6 Millionen Euro, was 3,0 Prozent mehr entsprechen als im Vorjahr. Die Summe entspricht 7,4 Prozent des Umsatzes.
Trotz grosser Investitionen und zusätzlicher Arbeitsplätze hielt die Firmengruppe den Gewinn auf hohem Niveau und erzielte ein Ergebnis nach Steuern von 407,9 Millionen Euro – 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Das entspricht einer Umsatzrendite von 14,1 Prozent.
