Offizielles Organ des Schweizerischen
Chemie- und Pharmaberufe Verbandes

MEDIADATEN

Suche
Close this search box.

DNA enthüllt Diversität von Flussfischen

Fische hinterlassen Fragmente von Erbgut im Wasser, zum Beispiel über Hautschuppen oder Exkremente. Diese Umwelt-DNA wurde an fast 90 Stellen in Schweizer Flüssen aufgespürt – und funktioniert als verlässliche Methode zur Erhebung der Biodiversität.
Die Wasserproben wurden mittels molekularbiologischen Mitteln analysiert. (Bild: Eawag, Altermatt lab)

Fische hinterlassen Fragmente von Erbgut im Wasser, zum Beispiel über Hautschuppen oder Exkremente. Diese Umwelt-DNA wurde an fast 90 Stellen in Schweizer Flüssen aufgespürt – und funktioniert als verlässliche Methode zur Erhebung der Biodiversität.

Bisher wurden die Bestandskontrollen in Flüssen nur alle fünf Jahre gemacht, was eine aussagekräftige Überwachung der biologischen Vielfalt verunmöglichte. Zudem wurden die Tiere nur aufgrund ihres Aussehens bestimmt, nachdem sie in der Regel durch Elektrofischen gefangen wurden. Bei dieser in der Schweiz zu wissenschaftlichen Zwecken zugelassenen Methode werden die Fische mit Strom betäubt und eingesammelt.

Auf der Suche nach einer einfacheren, präziseren und ethisch unbedenklichen Methode konzentrierte sich Florian Altermatt, Professor für aquatische Ökologie an der Universität Zürich und Leiter eines Eawag-Labors, auf die sogenannte Umwelt-DNA. «Anhand der Fragmente können wir zeigen, dass eine bestimmte Art an einem Standort oder in der Umgebung vorkommt», erklärt Studienleiter Altermatt.

Die Forschungsgruppe hat von 89 Schweizer Fliessgewässern jeweils zwei Liter Wasser entnommen und daraus die Umwelt-DNA gesammelt. Durch den Abgleich der Erbgut-Sequenzen mit einer Fisch-DNA-Datenbank liessen sich die Arten identifizieren. Dabei ist herausgekommen, dass die Resultate eine grössere Artenvielfalt aufwiesen, als punktuelles Elektrofischen vermuten liess. So konnten auch Fische identifiziert werden, die weiter stromaufwärts leben, und Arten, die mit der Elektrofischmethode schwer zu fangen sind. Die Studie wurde im Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences veröffentlicht.

www.snf.ch

Das könnte Sie auch interessieren:

Newsletter abonnieren

Login